Am Freitag, den 04.08.2023 sind wir gegen Mittag zu Hause mit unserem gemieteten Wohnmobil in Richtung Norwegen gestartet.

Der erste Zwischenstop dahin, war in Swantow auf der Insel Rügen. Dort haben wir gute Bekannte besucht, die seit ca. einem Jahr dort wohnen.

Am Samstag, den 05.08.2023 ging es dann nach Mukran und von dort mit der Katamaran-Fähre in 2,5 Stunden nach Trelleborg in Südschweden.

Das Einparken in die Fähre war Millimeterarbeit und musste rückwärts erfolgen, da 3,10 m Höhe nicht auf dem kompletten Fahrzeugdeck verfügbar sind.




Der nächste Campingplatz war in Falsterbo (Wikipedia Falsterbo), wo wir gegen 18:30 Uhr ankamen.

Am Sonntag, den 06.08.2023 stand eine lange Fahrt von 480 km auf dem Reiseplan. Schließlich wollten wir endlich nach Norwegen, was mit Erreichen des Stellplatzes in Buerskogen erreicht war.

Die Nacht zum Montag, den 07.08.2023 war schon mit viel Regen verbunden, was im Laufe des Tages nicht besser wurde. Gegen 17:00 Uhr haben wir den Campingplatz in Lillehammer erreicht. Wir haben eine kurze Regenpause genutzt, um einen Spaziergang durch die ehemalige Olympiastadt zu unternehmen. Die Kanaldeckel haben, unter anderem, das Motiv der Olympischen Winterspiele 1994.










Am Dienstag, den 08.08.2023 ging es von Lillehammer erst mal Richtung Røros, einer Stadt die zum Unesco Weltkulturerbe gehört. Auf dem Weg dort hin überquerten wir eine mehr als 1000 m hohe Hochebene.









In Røros wurde z.B. auch Szenen des Films „Pippi geht von Bord“ gedreht (1969). Und da die Häuser seit 1980 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören, verändert sich seitdem auch nicht mehr viel (nur das damals mehr Schnee lag).






Da wir vor hatten, dem regnerischen Wetter zu entkommen, haben wir anschließend Kurs auf Trondheim genommen. 25 km davor haben wir einen schönen Platz zum Übernachten direkt am Fjord gefunden.



Am Mittwoch, den 09.08.2023 sind wir bei Sonnenschein die fehlenden 25 km nach Trondheim gefahren und haben uns mitten in der Innenstadt auf einer von der Nidelva gebildeten Halbinsel einen Parkplatz gesucht. Anschließend ging es zu Fuß weiter. Zuerst zum Nidarosdom.

Und danach weiter zur Gamle Bybroen, der alten Stadtbrücke.



Gleich neben der Brücke sieht man die bunten alten Lagerhäuser, direkt an die Nidelva gebaut.





Auch in Trondheim haben die Gullydeckel ein eigenes Motiv. Es ist das Stadtsiegel und zeigt links den Bischof mit dem Bischofsstab und rechts den König mit der Waage als Symbol für die Gerechtigkeit. Die drei Köpfe unter den beiden stellen den Rat der Stadt dar. Die „Trondheim-Rose“ – das Flaggensymbol der Stadt – findet sich im linken Hausgiebel.

Im lokalen Supermarkt gibt es Fische jeder Art und wie man sieht auch jeder Größe.




Über die Gangbrua geht es zurück auf die Halbinsel, auf der wir unser Wohnmobil geparkt haben.

Eigentlich wollten wir laut erster Planung heute bereits am Atlantik sein, aber auf Grund der aktuellen Wetterlage haben wir den Abstecher nach Trondheim eingeschoben um dem weiter westlich immer noch vorhandenen Regenwetter Gelegenheit zu geben, sich auf den Atlantik zu verziehen. Deshalb haben wir uns entschieden, nicht weit entfernt von Trondheim, in Flakk, direkt am Flakkfjord einen Campingplatz aufzusuchen. Bei bestem Sonnenwetter genießen wir den ausklingenden Tag.




Abends haben wir noch einen kurzen Spaziergang zum Fähranleger gemacht. Die Fähre fährt voll elektrisch. Dank vielen Gebirgen und vielen Flüssen mit vielen Wasserkraftwerken produziert Norwegen seinen kompletten Strombedarf aus Wasserkraft.


Am Donnerstag, den 10.08.2023 sind wir bei sonnigem Wetter am Ufer des Flakkfjords aufgewacht. Erst mal war ein schönes Frühstück angesagt.



Unser nächstes Ziel ist Kristiansund.




Da unser Ziel Kristiansund auf einer Insel liegt, ist eine Fährüberfahrt notwendig – natürlich hat die Fähre einen Elektroantrieb und fährt sehr leise.





Kristiansund zeigt auf seinen Kanaldeckeln touristische Sehenswürdigkeiten.
Links: Das Sundboot – ein kristiansunder Kulturdenkmal und das weltweit älteste, immer noch in Betrieb befindliche öffentliche Verkehrsmittel.
Mitte: Klippfiskkjerringa – Die Klippfisch-Frau – Kristiansund ist die norwegische Hauptstadt des Klippfischs.
Rechts: Kirkelandet-Kirche – das 1964 gebaute Gotteshaus gilt als die kühnste im Stil moderner norwegischer Kirchenarchitektur errichtete Kirche.


Wie man an den trüben Bildern sehen kann, ist das Regenwetter wie erwartet so weit westlich noch nicht verschwunden. Aber so lange es größere Regenpausen gibt, in denen man auch mal einen Stadtspaziergang unternehmen kann, passt das schon.
Hier ist nun unser heutiger Stellplatz direkt am Hafen von Kristiansund zu sehen. Von hier aus fahren wir morgen direkt über die Atlantikstraße – ein Highlight unserer Reise. Und dafür ist Sonne angekündigt.



Am Freitag, den 11.08.2023 sind wir Richtung Atlantikstraße gestartet. Auf dem Weg dort hin ging es erst mal 250 m tief unter die Meeresoberfläche durch den knapp 6 km langen Atlanterhavstunnel.


Ein paar Minuten später war dann schon die Atlantikstraße erreicht.





Hier wurden übrigens auch Szenen aus dem James-Bond-Film „Keine Zeit zu sterben“ gedreht.
Danach haben wir uns bei Bergset einen ruhigen Stellplatz an der Küste gesucht.



Dort konnten wir unsere Angelausrüstung erfolgreich ausprobieren.

Damit war das Abendessen geklärt – und es hat geschmeckt.
Und gegen 21:50 Uhr versinkt die Sonne im Meer – direkt vor dem Fenster unseres Wohnmobils.




Am Samstag, den 12.08.2023 sind wir in Bergset (bei Bug) gestartet und haben die Inseln verlassen. In Molde tauchten wir dazu wieder über 100 m unter die Wasseroberfläche und durchfuhren den ca. 2.700 m langen Fannefjord Tunnel.
Bei bestem Wetter ging die Fahrt über hohe Brücken und an Fjorden vorbei.



Die Fähre von Sølsnes – Åfarnes lag auch auf unserem Weg – wie alle Fähren bisher läuft auch diese Fähre elektrisch.


Auch etwas Zeit um erneut ein Abendbrot zu fangen war da. Allerdings waren hier entweder keine Fische – oder sie waren schlauer – oder bereits satt.

Unser heutiges Ziel war der Campingplatz Trollveggen, direkt an der Trollwand gelegen, der mit über 1000 m Höhe höchsten lotrechten Steilwand Europas.



Am nächsten Morgen, Sonntag, den 13.08.2023 war die Trollwand von der Sonne beschienen. Die kleinen Schneefelder, die dort in der Sonne leuchten, waren wenige Minuten später schon wieder im Schatten, was wohl der Grund dafür ist, das sie so spät im Sommer noch existieren.



Nach einer ca. 15 Minuten langen Fahrt waren wir dann am Fuße des Trollstigen, einer Serpentinenstraße mit elf Haarnadelkurven und durchschnittlich 12% Gefälle.

Nach der spektakulären Fahrt nach oben und dem Besuch des Trollstigens ging es relativ gemächlich auf der anderen Seite wieder Richtung Tal abwärts. Auf ca. halber Höhe war ein kleiner Rastplatz namens Gudbrandsjuvet, an dem man einen rauschenden Wasserfall in einer Klamm bestaunen konnte.


Danach ging es hinab ins Tal und eine Fähre wartete wieder mal auf uns. Nachdem unsere Hinterachse vollständig auf der Fähre war, klappte gefühlt auch schon die Rampe hoch und die Überfahrt begann. Dieses Mal war es wohl eine Fähre älteren Baujahres, denn der Dieselmotor war deutlich zu hören.
Nach ein paar paar weiteren Kilometern war der nächste Aussichtspunkt erreicht. Der Geirangerfjord zeigte sich und ein Kreuzfahrtschiff trat gerade mit dreimaligem Schiffshornhupen die Reise aus dem letzen Ende des Fjordes an.






Unser Stellplatz liegt direkt am Wasser mit Blick auf den Fjord.

Hinter uns wird der Dalsnibba (1476 m), noch von der Sonne beschienen, bis sie dann gegen 21:45 Uhr unterging.


Am Montag, den 14.08.2023 war unsere Reise mit dem Wohnmobil sehr kurz (ca. 30 Meter). Wir haben noch vor dem Frühstück von der zweiten Reihe in die erste Reihe am Fjord umgeparkt.
Apropos Parken! Die AIDAPerla hatte sich früh morgens angeschlichen und direkt vor unserer Tür geparkt. So hatten wir einen schönen Blick vom Frühstückstisch. Menschenmassen wälzten sich ab kurz nach 10:00 Uhr aus dem Schiff und fluteten das ca. 250 Einwohner zählende Dorf Geiranger.

Wir hatten uns für heute vorgenommen, eine Wanderung zum Wasserfall Storsæterfossen zu unternehmen. Dazu mussten wir anfangs mit dem Strom deutscher AIDA-Touristen mitschwimmen, denn viele strömten an unserem Campingplatz vorbei zum mehr oder weniger im Ort befindlichen Wasserfall. Danach ging der Weg steiler hinauf und durch bewaldetes Gebiet. Zwar waren auch hier noch etliche Touristen unterwegs, aber es wurde ruhiger.

Nach einem steilen Aufstieg und ca. 4,5 km Wegstrecke, bei der wir 550 Höhenmeter überwunden haben, war dann wieder ein starkes Rauschen zu hören und der Blick auf einen weiteren Wasserfall wurde frei.

Bei genauerem Hinsehen sah man Wanderer hinter dem Wasserfall herumlaufen.


Wir begaben uns dann auch in den rauschenden Abgrund hinter den Wasserfall.




Auf dem Rückweg kamen wir wieder an dem Wasserfall in Geiranger vorbei. Diesmal waren wir fast alleine, denn die AIDA-Touristen waren vermutlich inzwischen alle an Bord. Planmäßige Abfahrtszeit war 20:00 Uhr, was auch eingehalten wurde.


4.500 Passagiere verlassen den kleinen Ort Geiranger (der ca. 250 Einwohner hat). Es kehrt wieder Ruhe ein – bis morgen das nächste Schiff hier anlegt.

Am Dienstag, den 15.08.2023 machten wir uns nach dem Frühstück bereit für die Abreise nach Olden.

Kurz vor der Abreise tauchte ein neues Schiff, die MSC Euribia hinter der Fjordbiegung auf. Nun aber schnell, bevor die ganzen Touries die Straßen verstopfen.


Bevor wir Geiranger aber endgültig verlassen, stand noch eine Klettertour und eine Zip-Line-Tour auf dem Programm.



Unterwegs passierten wir einen Gebirgspass und konnten einen Blick auf den Gletscher Skjerdingdalsbreen werfen.


Nach ca. 100 km Tagestour haben wir unseren neuen Stellplatz in Gytri am Oldevatnet erreicht.

Gegen 20:30 Uhr klarte das Wetter dann auf und ließ den ungetrübten Blick auf einen Ausläufer des Jostedalsbreen-Gletschers frei.


Am Mittwoch, den 16.08.2023 haben wir eine Wanderung zum Gletscher Brennsdalsbreen unternommen.
Auf dem Weg dort hin hatte man einen schönen Blick auf den Oldevatn.

Da erhebliche Mengen Wasser im Flusslauf waren, war der Weg zum Gletscher sehr nass und teilweise überschwemmt.







Blick auf die Jakobsbru und den reißenden Fluss, der vom Gletscher strömt.


Abends haben wir dann noch eine kleine Bootstour von unserem Stellplatz auf den Oldevatn gemacht. Das türkisfarbene Wasser weckt irgendwie Erinnerungen an die Südsee, das Wasser ist aber seeeeehr kalt. 🙂


Donnerstag, 17.08.2023: Wir relaxen bis 16:00 Uhr noch in Gryta am Oldevatn. Dann geht es noch für 2,5 Stunden Richtung Bergen. Auf einem ruhigen Parkplatz direkt am Sognefjord suchen wir uns einen Platz für die Nacht. Vorher wird noch ein paar mal die Angel ausgeworfen. Von den fünf Makrelen, die an der Angel waren, hatten drei das Glück, sich wieder loszureißen. Die anderen beiden landeten ausgenommen im Gefrierfach.

Freitag, 18.08.2023: Wir fahren nach Bergen.








Da die Stellplätze in Bergen rar sind und bereits voll belegt waren, haben wir uns etwas außerhalb, in Salhus einen schönen Platz am Wasser gesucht. Hier wurde noch einmal die Angel ausgeworfen, bis eine weitere Makrele am Haken hing. Leider erst nach dem Abendessen, bei dem die beiden Makrelen des Vorabends verspeist wurden.




Am Samstagmorgen, den 19.08.2023 sind wir zum ca. 200 Meter von unserem Wohnmobil entfernten Bäcker gelaufen und haben dort gefrühstückt.



Anschließend ging es auf die 160 km lange Reise nach Flåm. Dabei ging es durch ungezählte Tunnel. Der letzte vor dem Ziel war der 11,4 km lange Gudvangatunnel. Dieser war bis ins Jahr 2000 der längste Tunnel Norwegens. Kurz vor dem Ziel war ein vom Winde zerzauster Wasserfall zu sehen.

Morgen werden wir … ach, das kommt morgen dran.
Heute, am Sonntag, den 20.08.2023 haben wir einen Ausflug mit der Flåmsbana unternommen. Die Fahrt von Flåm (2 moh.) führt in ca. einer Stunde nach Myrdal (868 moh.) und damit ist die Flåmsbana eine der steilsten Adhäsions-Eisenbahnen der Welt.














Zurück in Flåm wurde danach noch ein kurzer Ausflug zum Stegastein gemacht. Laut Navigationsystem ist das eine Fahrt von 15 Minuten von unserem Standort. Aber das Navi hat wohl die schmale Straße und die Wartezeit in den Ausweichstellen nicht berücksichtigt. Auch wenn der Verkehr um diese Uhrzeit (17:00 Uhr) nicht mehr sehr stark war, dauerte es doch ein klein wenig länger als angepeilt.






Montag, 21.08.2023: Wir fahren in Flåm los und erreichen nach wenigen Kilometern Aurlandsvangen. Dort beginnt der Lærdalstunnel, derzeit der (noch) längste Straßentunnel der Welt mit 24,5 Kilometern Länge. Nach jeweils ca. 6 Kilometern sind größere Kavernen im Tunnel, die in blaues Licht getaucht sind. Diese, zusammen mit einer leicht kurvigen Streckenführung, sollen die Fahrer vor Ermüdung bewahren. Man dürfte in diesen Kavernen sogar kurz Rast machen.


Noch ein kurzer Abstecher zu einer der für Norwegen berühmten Stabkirchen in Borgund.

Weiter ging es über wenig befahrene und manchmal endlos erscheinende Straßen.


An manchen Stellen sah man auch noch die Auswirkungen des Unwetters „Hans“, das vor zwei Wochen im Süden Norwegens sein Unwesen getrieben hat.


Nach einer Fahrt von insgesamt 4,5 Stunden und etwas über 300 km sind wir in Norwegens Hauptstadt Oslo angekommen. Wir stellen unser Wohnmobil ab, kaufen uns einen Fahrschein für den öffentlichen Nahverkehr und fahren ins Zentrum.







Am Dienstag, den 22.08.2023 lassen wir das Wohnmobil stehen, fahren mit dem Bus ins Zentrum und mit einer Fähre zur Museumsinsel Bygdøy. Dort besuchen wir das Museum zum Polar-Schiff Fram.




Bei der Recherche zum Glockenspiel im Osloer Rathaus fiel uns dann eine ausgestoßene Glocke auf, die einsam am Hafen hängt und nicht wie ihre 48 Schwestern regelmäßig läuten darf. Stattdessen kann man sie selbst zum Läuten bringen, indem man ein Pedal betätigt. Der Grund für den Ausschluss: Sie ist verstimmt.


Abends zog eine kleine Gewitterzelle vorbei, die einen schönen Regenbogen an den Himmel zauberte.

Mittwoch, 23.08.2023: Nach etwas über 600 km Fahrt in etwas mehr als 7 Stunden haben wir wieder den Campingplatz Falsterbo im Süden Schwedens erreicht. Da es außer langweiliger schwedischer Autobahn (E6) nichts zu sehen gab, gibt’s auch keine Fotos.
Obwohl – der Sonnenuntergang kurz vorm Ziel:

Donnerstag, der 24.08.2023: Wir haben um 11:20 Uhr die Fähre von Trelleborg nach Mukran (Rügen) genommen.

Nach weiteren ca. 450 km waren wir wieder zu Hause.

Die gesamte Reiseroute betrug 4.250 km und die reine Fahrzeit war laut Bordcomputer 77,5 Stunden. Uns hat dieser Urlaub sehr gut gefallen, wir hatten tolle Erlebnisse – wir hoffen, für euch Mitleser war es auch interessant und wir verabschieden uns – bis bald.
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